Freitag, 19. Dezember 2008

Shab-e Yalda - Die Yalda Nacht (Die längste Nacht des Jahres)



Shab-e Yalda - Die Yalda Nacht (Die längste Nacht des Jahres)


Die Yalda-Nacht ist ein altpersisches Fest. Die Nacht vor dem ersten Dey-Tag, also die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember, ist die Yalda-Nacht, die längste Nacht des Jahres. Sie wird auch "Chelleh-Nacht" oder "Feuerfest" genannt.In dieser Nacht finden sich Freunde und Verwandte in den Häusern der Ältesten ein und verbringen die Nacht fröhlich gemeinsam.Traditionell werden in dieser Nacht vor allem Zuckermelonen, Melonen und Granatäpfel gegessen. Die Ältesten erzählen Geschichten, und es wird im Diwan des Hafis gelesen. Die Menschen freuen sich, dass das Licht neugeboren wurde und sich gegen die Dunkelheit durchsetzt. Nach "Shabe Yalda" werden die Tage wieder länger. Dieses Fest ist eines der wichtigsten Feste des Zoroastrismus, wird aber dennoch von den mehrheitlich muslimischen Iranern praktiziert.



Mehrgan” - Das Herbstfest

Nach der antiken persischen Zeitrechnung hatte jedes Jahr zwölf Monate und jeder Monat 30 Tage. Wochen gab es nicht. Jeder Tag trug den Namen eines Heiligen, Der erste Tag eines jeden Monats hieß etwa Ormazd-Ruz (Ruz = Tag), der dreizehnte Tir-Ruz, der sechzehnte Mehr-Ruz und der neunzehnte Farvardin-Ruz. Die zwölf Monate des Jahres wurden ebenfalls nach den heiligen Götter und Engeln bezeichnet.
Jeder Monat hatte einen Tag, der mit dem Namen des Monats identisch war: Mehr-Ruz in Mehr-Mah (Mäh = Monat) usw. Das Mehrgan-Fest wurde am sechszehnten Tag (Mehr-Ruz) des Monats Mehr gefeiert. Es gab somit zwölf Tage im Jahr, an denen der Tag und der Monat dem gleichen Heiligen gewidmet waren. Diese Tage wurden von den Iranern besonders gewürdigt und nach einem bestimmten Ritual gefeiert. Das Jahr hatte jedoch nicht nur 360 Tage, sondern 365. Im antiken Persien blieben die fünf überzählige Tage bei der Jahresrechnung unberücksichtigt, Am sechsten Tag wurde das neue Jahr, Nouruz, gefeiert.
Der Begriff "Mehrgan" besteht aus zwei Teibegriffen „Mehr" und „gan". Der Begriff „Mehr" hat mehrere Bedeutungen. Er ist der Name eines der größten Götter der Zarathustra-Religion, der für Versprechen und Vereinbarung stand. Ferner bedeutet „Mehr" Liebe, Zuneigung und Freundlichkeit. „Mehr" ist. aber auch der Name des siebenten Monats des Jahres und des sechzehnten Tags des Monats. Die Bindung „gan" steht für Zugehörigkeit. „Mehrgan" ist also das Fest, das dem Gott „Mehr" zugehörig ist.
Im Buch ,Avesta" werden zwei Götter als die wichtigsten benannt: Sorush und Mehr (Mitra): Mehr taucht auch in der heiligen Schrift des antiken Indiens (Veda) auf und hat eine vergleichbare Stellung und Funktion wie bei den Iranern. Aus diesem Grund wird teilweise vertreten, dass Mehr der gemeinsame Gott der alten Iraner und Inder gewesen ist, Lange Zeit sind (insbesondere islamische) Forscher davon ausgegangen, dass Mehr und Sonne identisch sind. In „Avesta" unter dem Kapitel „Mehrisht, das sich mit der Würdigung des Mehr befasst, stellt die Sonne einen Kreis dar, auf dem der Gott Mehr sitzend aus dem Osten kommt. Er wacht über Einhaltung der Verträge und bestraft die Vertragsbrecher.
Die besondere Bedeutung des Gottes Mehr führte dazu, dass die Anbetungen im Lauf der Zeit die Form einer Religion einnahmen. Nach dem Sieg der Iraner über Babylon erreichte diese Religion die Gebiete des babylonischen Reichs und verbreitete sich von dort aus in Richtung Kleinasien. Von Kleinasien fand sie mittels römischer Soldaten den Weg nach Europa. Die Expansion der neuen Weltanschauung in Europa war so gewaltig, dass zu Beginn des christlichen Zeitalters die „Mehr-Religion" die größte auf dem europäischen Kontinent und zugleich die wichtigste Konkurrentin des Christentums war.
Nach, vielen harten und blutigen Kämpfen haben die Christen geschafft, den Einfluss der Mehr-Religion in Europa zu beseitigen. Dennoch fanden viele Rituale und Traditionen Eingang in den christlichen Glauben. Die Weihnachtsfeierlichkeiten anlässlich der Geburt Christi etwa sind zeitgleich mit „Yalda-Nach" (die längste Nacht des Jahres) und der Geburt des Gottes Mehr!
Die Überreste der heiligen Stätte der „Mehr"-Religion sind in ganz England und sogar in Island zu bewundern und sind ein Beleg für den enormen Einfluss diesen Glaubens.
Die besondere Bedeutung des Mehrgan-Fest ist zweifellos im wesentlichen in der hohen Stellung des Gottes „Mehr" begründet. Ein weiterer Grund ist der Zeitpunkt des Mehrgan-Fest, Herbstanfang! Nach der antiken persischen Zeitrechnung gab es nur zwei Jahreszeiten Großsommer und Großwinter. Da im Iran die warme Jahreszeit in der Regel länger andauert als die kalte, hatte der Großsommer sieben und der Großwinter fünf Monate Das große Fest zu Beginn des Sommers war der „Nouruz" und das zu Beginn des Winters „Mehrgan".
Herbstbeginn ist auch die Erntezeit. Für ein Volk, das im wesentlichen von Landwirtschaft lebt, hat der Herbst daher eine existentielle Bedeutung Dieser Umstand steigerte zusätzlich die Symbolkraft und die Glanz des Mehrgan.
In historischer und mythologischer Hinsicht wird Mehgan mit Feridoun in Verbindung gebracht, sowie Nouruz mit Jamshid und Sade mit Houshang. Feridoun widersetzte sich der tausendjährigen Gewaltherrschaft von Zahak und besiegte ihn mit Hilfe eines tapferen Schmieds namens Kave. Teils wird überliefert, Mehrgan ist der Zeitpunkt, an dem Feridoun den Zahak endgültig bezwang und anschließend den Thron bestieg. Je glanzvoller Mehrgan in der Folgezeit durchgeführt wurde, desto mehr fanden sich Überlieferungen, Märchen und Mythen.Mehrgan hat eine umfangreiche Zeremonie. Der erste König der Sassaniden, Ardeshir Babakan, setzte sich an diesem Tag erstmalig eine Krone auf, auf der die Sonne abgebildet war. Die ihm folgenden Könige haben eine solche Krone ihren Söhnen aufgesetzt und deren Körper mit einem besonderen Öl des Baums „Ban" eingeschmiert. Die ersten Besucher an diesem Tag beim König waren hohe Geistliche und Wissenschaftler. Der Tisch war gedeckt mit Zucker, Reis, Apfel, Granatapfel, Onnab,: weiße Trauben und Konar. Die Perser glaubten, der Verzehr dieser Köstlichkeiten, die Verwendung des Ban-Öls und das Trinken des Rosenwassers (Golab) würden vor Gefahren und Unannehmlichkeiten schützen.
Die historischen Überlieferungen belegen, dass Mehgan nicht nur in allern iranischen Provinzen gefeiert wurde, sondern auch die benachbarten Völker ein vergleichbares Fest kannten, wie etwa die Völker Babylons oder die Armenier.
Gegen Ende des Sassaniden-Reichs unter dem König Hormoz wurde Mehrgan 30 Tage lang gefeiert
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Über Iran









Über Iran




Der Iran, eine der ältesten Zivilisationen der Menschheit, bietet dem Besucher eine Fülle an Entdeckungsmöglichkeiten. Seit Jahrhunderten zieht dieses Land Reisende in seinen Bann und inspirierte z.B. Goethe, Herder und Nietzsche. Die Schätze an frühgeschichtlichen, antiken und islamischen Sehenswürdigkeiten sind unermesslich. Deshalb zählt man den Iran zu den zehn kunsthistorisch wichtigsten Ländern dieser Erde.

Als uraltes Durchgangsland integrierten sich hier immer wieder die unterschiedlichsten Kulturen und Völker. Auch heute wohnen der kosmopolitische Teheraner und der noch ursprünglich lebende Nomade nur wenige Autostunden voneinander entfernt.

Der exotische Zauber seiner Ortschaften mit türkisfarbenen Kuppeln, Basaren und freundlichen Menschen ist faszinierend. Hinzu kommen traumhafte Landschaften, die man sich unterschiedlicher kaum vorstellen kann. Dicht bewaldet sind die Küstenregionen am Kaspischen Meer, karg und fast unbewohnbar sind die großen Wüstenregionen. Zwei gewaltige Gebirgszüge, die sich auf fast 5.700 Meter erheben, durchtrennen das Land. In der ausgedehnten zentralen Hochebene erwartet sie ein angenehmes, sonnenreiches Klima.

Geographie: Iran liegt in der Region des Mittleren Ostens. Es schließt sich östlich an die Türkei und Irak an. Im Norden grenzt es an Armenien, Azerbeidjan, das Kaspische Meer und Turkmenistan, im Osten an Afghanistan und Pakistan, im Süden an den Persischen Golf. Mit einer Fläche von 1.648.000 km2 ist Iran 4,5 mal größer als Deutschland. Die Hauptstadt ist Teheran. Weitere wichtige Städte sind: Mashhad, Isfahan, Tabriz, Schiraz, Ahwaz, Qom, Kermanshah, Hamadan, Kerman, Yazd.

Bevölkerung: 70,3 Mio., etwas mehr als die Hälfte Perser sowie Aseris, Kurden, Luren, Araber, Belutschen, Turkmenen und andere. 70% der Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt.

Sprachen: Die Landessprache ist Persisch, das zur indoeuropäischen Sprachenfamilie gehört. Internationale Sprache ist Englisch. Die Schrift ist Arabisch mit einigen zusätzlichen Buchstaben.

Religionen: Mehr als 98% Muslime (davon ca. 92% Schiiten, 8% Sunniten), daneben Christen (hauptsächlich Armenier), Juden, Zoroastrier und andere. Vor dem Beginn der Einführung des Islam im Jahre 642 war Zoroastrismus die Hauptreligion und das Christentum mit vielen Anhängern die zweitwichtigste Religion. Jetzt gibt es noch etwa 50.000 Zoroastrier, die sich in Teheran, Yazd und Kerman konzentrieren und etwa 100.000 armenische und syrische Christen. Zoroastier emigrierten nach der Einführung des Islam hauptsächlich nach Indien, wo sie die Minderheit der „Parsen“ bilden. In ihren Feuertempeln verehren sie Ahura Mazda, dessen Gegenwart durch eine ewige Flamme symbolisiert ist. Um die Verunreinigung der von Gott geschenkten Erde zu vermeiden, wurden ihre Toten bis 1965 in Schweigetürmen, sog. Dakhmes, ausgesetzt. Es leben auch einige Tausend Juden im Iran, deren Geschichte in Persien bis in die Zeit Kyros des Grossen im 6. Jh. v.Chr. zurückgeht. Diese Minderheiten sind durch Abgeordnete im Parlament repräsentiert.
Die Schiiten bilden mit 92% der Gesamtbevölkerung die grösste islamische Gemeinschaft. Ihren Namen leiten sie von Schiat’ Ali, der Partei Alis ab. Diese Partei unterstützte die Ansprüche Alis auf die Nachfolge Mohammeds. Ali war der Ehemann von Mohammeds Tochter Fatima. Seine Führung als Imam der Moslems war nur von kurzer Dauer. Die Schiiten verehren ihn und seine Nachkommen als die 12 Imame, deren letzter als verborgener Imam gilt und sich eines Tages zu erkennen geben wird. Ali und sein Sohn Hossein, der traditionsgemäss mit Bibi Shahrbanu, der Tochter des letzten sasanidischen Königs Yazdegerd, verheiratet war, fanden beide den Märtyrertod und wurden in Najaf und Kerbela beerdigt. Der Tod Hosseins wird während des Moharram Monats betrauert und als Taziyeh-Passionsspiel in Takiyeh-Gebäuden oder im Freien am Ashura-Feiertag nachempfunden. Imam Reza, der 8. Imam, ist in Mashhad beerdigt und sein Heiligtum ist das wichtigste im Iran. Während sich das zweitwichtigste der Fatema al-Masoume, der Schwester Imam Rezas, sich in Qom befindet, ist das drittwichtigste in Schiraz, wo Schah Cheragh, der Bruder Imam Rezas, beerdigt ist. Mollahs werden die schiitischen Geistlichen genannt, die von Ayatollahs geführt werden. 9% der Bevölkerung sind Sunni Moslems, die besonders stark bei den Kurden und den Bevölkerungen in den Grenzgebieten vertreten sind.

Erziehungssystem:
Der Besuch der Grund- und Aufbauschule ist Pflicht vom 6 bis 14 Lebensjahr. Da Iranern grossen Wert auf gute Ausbildung legen und es viele junge Leute gibt, sind die Aufnahmeprüfungen für die Universitäten sehr anspruchsvoll. 55-60% der Studierenden sind Frauen.

Klima: Das Klima Irans ist gekennzeichnet durch gewaltige Extreme. In den nördlichen Randgebieten Irans mit Gebirgen und Tieflandszonen fallen während des gesamten Jahres Niederschläge. Das südliche Randgebiet am persischen Golf hat tropisch feuchtes Klima, das wegen der hohen Temperaturen bis zu 50° Celsius von April bis Oktober sehr anstrengend ist. Der überwiegende Teil Irans besteht jedoch aus einer Hochebene von durchschnittlich 1.200 m Höhe. Hier herrscht trockenes Kontinentalklima. Im Winter und Frühjahr kommt es zu Schnee- und Regenfällen, welche zur Wasserversorgung in der restlichen Jahreszeit dienen müssen, in der es kaum Niederschläge gibt. Dies erklärt die großen Wüsten- und Steppengebiete. Im Frühjahr und Herbst können die klimatischen Bedingungen ähnlich zu denen in Mitteleuropa sein. Im April gibt es dann Tage mit unserem typischen Aprilwetter. Im Laufe des Monats Mai allerdings beginnt die Zeit des fast ununterbrochenen Sonnenscheins mit Temperaturen um 30° Celsius, wobei es in den zentralen Wüstengebieten zu noch höheren Temperaturen kommt. Dieses Wetter hält bis etwa Mitte September an, wonach die wechselhafte Phase mit der Überleitung in den Winter beginnt.

Geologie und Geomorphologie: An den Nordhang des bis zu 5.671 Meter hohen Elburz-Gebirges schliesst sich der schmale, aber sehr fruchtbare Streifen des kaspischen Tieflands an, das bis zu 27 Meter unterhalb des Meeresspiegels liegt. Südlich des Elburz-Gebirges beginnt das zentraliranische Hochland, das etwa 840.000 km2 groß und durchschnittlich 1300 m hoch ist. In seiner weiten Mitte befinden sich abflusslose Binnenbecken. Diese sind umgeben und durchzogen von Gebirgsketten, deren Auffaltung im Wesentlichen erst vor 220-250 Mio. Jahren (Tertiär/Miozän) zum Abschluss kam: im Norden das Elburz-Gebirge mit 1.700 km Länge, das in der letzten Eiszeit bis vor etwa 11-15.000 Jahre vergletschert war, das Zagros-Gebirge vom Nordosten nach Südwesten auch mit etwa 1.700 km Länge und die parallel der Grenzen zwischen Iran und Afghanistan/Pakistan verlaufenden Gebirge (Palangan u.a.) im Osten. Binnenbecken des Hochlands werden gebildet von der Dasht-e Kavir Wüste mit ca. 190.000 km2, d.h. mehr als halb so groß wie Deutschland, und die Kavir-e Lut mit etwa 100.000 km2. Diese Wüsten bestehen primär aus Gebieten mit großen Salzmorasten, die meistens trocken liegen, aus Kies- und Geröllflächen und Sanddünen.
Das gesamt Land besteht zu 21% aus Wüste, 55% aus Steppe und Weideland, 8% aus Wald und zu 16% aus landwirtschaftlich nutzbarer Fläche.

Flora und Fauna
In Iran gibt es etwa 8200 Pflanzenarten, wovon fast 1900 Arten nur im Iran vorkommen. Die nördlichen Abhänge des Elburz-Gebirges sind dicht bewachsen von Laubwäldern, darunter Buchen, Eichen, Ulmen, Linden und Walnuss. Das Zagros-Gebirge zeichnet sich durch schüttere Bewaldung aus. Dort kommen einheimische Eiche als auch Ulmen, Ahorn, Wallnuss und wilde Pistazien vor. Persischer Wacholder, wilde Mandeln und verschiedene einheimische Sträucher bewachsen die mittleren Höhenzüge. Es gibt einige attraktive geschützte Waldgebiete nordöstlich von Tabriz (Arasbaran), westlich von Gonbade Qabus (Golestan) und nordwestlich von Shahrud (KhoshYeylagh). In den Tälern wachsen Pappeln, Platanen Weiden und Maulbeebäume. In den Steppen und Wüsten gibt es Akazien, Palmen, Tamarisken, Oleander und Myrthe. Mangrovenwälder kommen hauptsächlich im Norden der Insel Qeshm vor.
Es gibt etwa 500 Vogel-, 160 Säugetier- und 180 Fischarten, wobei von letzteren besonders der Stör von wirtschaftlicher Bedeutung ist.

Infrastruktur: Die Infrastruktur ist gut. Alle größeren Städte sind mit einem ausgedehnten Linienflugnetz zu erreichen. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und meist in tadellosem Zustand. Bahnverbindungen sind vorhanden. Die ausgedehnte Elektrifizierung erreicht auch abgelegene Gebirgsdörfer.

Wirtschaft: Die Wirtschaft ist überwiegend in staatlichen Händen. Die Regierung formuliert die wirtschaftlichen Ziele in 5-Jahresplänen. Bis 2005 sollen 30% der Wirtschaft privatisiert sein. Das Pro-Kopf Einkommen betrug im Wirtschaftsjahr 2003/ 2004 etwa 1.800 US$. Das Exportvolumen in demselben Zeitraum belief sich auf etwa 25 Mrd. US$, davon wurden 81% mit Erdöl und Erdgas erzielt. Die BIP-Wachstumsraten von 2001 – Anfang 2004 lagen jährlich bei etwa 5%.


Politische Situation und wichtige Politiker: Nach der von Imam Khomeini gewonnenen Revolution wurde Iran am 1. April 1979 Islamische Republik. Staatsoberhaupt auf Lebenszeit ist Ayatollah Seyed Khamenei, dem als Führer der islamischen Revolution alle wichtigen staatlichen Institutionen unterstehen. Der bereits zum zweiten Male gewählte Präsident und Regierungschef ist Khatami.

Geschichte
Iran wurde in vorgeschichtlicher Zeit bereits von Menschen bewohnt und durch sein Gebiet führten die frühen Wanderungswege zwischen Afrika, Europa und Asien. Auf seinem Territorium wurde Anzeichen für die frühste Landwirtschaft und Viehzucht gefunden als auch für älteste Keramik, Kupferschmelze und erster Handel mit Türkis und Lapislazuli. Das geschichtliche Elam mit der Hauptstadt Susa im heutigen Khuzestan begann im 3 Jt. v.Chr. Während der meisten Zeit seiner Geschichte bis ins 600 Jh. v.Chr. bestand ein Kondominium mit Anschan, dessen Hauptstadt in der Nähe von Schiraz lag. Elam hatte lang andauernde Auseinandersetzungen mit Ur, Assur und Babylon. Ende des 2 Jt. v.Chr. wanderten die ersten Arier in das heutige Territorium Irans ein. Die Hauptstämme der Meder und Perser setzen sich im Gebiet um Hamadan und in Fars fest. Die Perser besiegten Babylon 539 v.Chr. und Kyros der Grosse gründete das erste Weltreich, das auf seinem Höhepunkt von Indien bis Ägypten reichte. Kyros war bekannt für seine religiöse Toleranz. Er entliess die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft. Die späteren Konflikte mit Griechenland endeten 333 v.Chr. mit dem Sieg Alexanders des Grossen, der Persepolis zerstören liess. Es dauerte mehr als 100 Jahre bis die Parther das Land von der griechischen Dominanz befreiten. Während der nachfolgenden glorreichen Geschichte der Sasaniden von 224 n.Chr. bis 642 n.Chr. gewann Persien seine Macht zurück und wurde zum Hauptgegner des römischen Reiches. Nach erschöpfenden Kriegen mit Byzanz wurde der letzte sasanidische König 642 von den Arabern vernichtend geschlagen, die den Islam nach Iran brachten. Die nachfolgende Herrschaft der Kalifen, von Turk-Stämmen, Mongolen und Tamerlan wurde erst 1501 durchbrochen, als die Safawiden an die Macht kamen. Während es zu Beginn der safawidischen Herrschaft noch überwiegend Sunniten in Persien gab, waren am Ende der Safawidenzeit die Schiiten durch staatliche Förderung in der Mehrzahl. Der wichtigste Safawide, Schah Abbas (1587-1629), machte Isfahan zur Hauptstadt. Viele Gebäude aus jener Zeit sind noch heutzutage dort zu besichtigen. 1722 besiegten afghanische Stammeskrieger die Safawiden. Nader Schah vertrieb die Afghanen und stiess mit seiner Armee bis Neu Delhi vor, wo er den Pfauenthron und andere Schätze raubte. Die folgende Kajaren-Dynastie hatte grosse Probleme die Unabhängigkeit des Landes gegen Russland und Grossbritannien zu behaupten. Die Pahlawis (1925-1979) versuchten das Land dem „Westen“ anzupassen, ohne Rücksicht auf die Mehrheit der Perser und besonders des opponierenden schiitischen Klerus. Dies führte zur islamischen Revolution von 1979, die durch Ayatollah Khomeini zum Sieg geführt wurde. Seit dieser Zeit wird das Land durch schiitische Geistliche regiert. Von 1980-1988 dauerte der von Sadam Hussein begonnene Krieg zwischen Irak und Iran, der mit einem Waffenstillstand endete. Der gegenwärtige religiöse Führer ist Ayatollah Khamenei.

Kalender, Feiertage
In Iran wird ein Sonnenkalender verwendet, der bis in achämenidische Zeit (ca. 5. Jhd. v.Chr.) zurückreicht. Er hat 365 Tage und ist dem Gregorianischen Kalender sehr ähnlich. Der iranische Sonnenkalender wurde im Jahre 1079 unter der Leitung Omar Khayams in die derzeitige Form gebracht. Es sei erwähnt, dass er genauer ist als der 1582 eingeführte Gregorianische Kalender. Während der iranische Kalender nämlich alle 141.000 Jahre einen Fehler von einem Tag aufweist, tritt dieser Fehler beim Gregorianischen Kalender alle 3.226 Jahre auf. Das gegenwärtige Jahr des iranischen Kalenders ist 1383, da die Jahreszählung mit der Hejrah Mohammeds (622 n.Chr.) einsetzt. Das iranische Neue Jahr (NowRuz – siehe unten) beginnt am 21. März. Da der für islamische Feiertage wichtige arabische Mondkalender nur 354 Tage pro Jahr hat, rückt dieser jedes Jahr um 11 Tage gegenüber dem Sonnenkalender vor. Der arabische Kalender befindet sich im Jahr 1425. Die Feiertage und heiligen Monate wie Ramazan (persisch für Ramadan, den Fastenmonat), und Moharram (der Trauermonat für den Tod Imam Hosseinis) verschieben sich jedes Jahr gegenüber dem Sonnenkalender. Dies gilt auch für Feiertage, wie den Geburts- und Sterbetag Mohammeds, die Todestage von Imam Ali und Imam Hossein u.a.
Now Ruz: Das iranische Neujahrfest Now Ruz, der neue Tag oder Neujahr, wird am 21. März gefeiert. Dieser Tag war bei allen großen Kulturen Mesopotamiens ein Feiertag. Die Sumerer (3000 v. Chr.), die Babylonier (2000 v. Chr.), die Elamer im südlichen Persien (2000 v. Chr.) und die Kassiten haben diesen Tag in ähnlicher Form gefeiert. Als Frühlingsfest hatte es bereits eine Tradition bei den einwandernden arischen Völkerstämmen der Meder und Perser. Auch ist es in der Zoroastrischen Religion verwurzelt. Grosse Bedeutung fand es in der achämenidischen Epoche vor 2500 Jahren. Die Achämeniden schufen das erste Weltreich von der Region Fars aus und errichteten dort den prächtigen Komplex von Persepolis (Takhte Djamschid). Sie besaßen 4 große Residenzen, in denen sie sich abhängig von der klimatisch geeignetsten Jahreszeit aufhielten. Persepolis war ihre Frühlingsresidenz und der Ort des Now Ruz-Festes. Die Steinreliefs zeigen den thronenden König beim Empfang seiner Untertanen, Gouverneure und Gesandten verschiedener Nationen. Persepolis wurde durch Alexander den Grossen 331 v. Chr. zerstört. Die heutigen Perser feiern das Neue Jahr 13 Tage lang. In den ersten Tagen besucht man die älteren Familienangehörigen, die Verwandten und die Freunde. Man gratuliert sich gegenseitig, Geschenke werden überreicht. Süßigkeiten und Festessen werden konsumiert. Am letzten Tag - der 13. des ersten iranischen Monates - verlassen fast alle Perser ihre Wohnungen und gehen in die Parks oder in die offene Natur und verbringen dort den Tag in geselliger Runde. Wichtigstes Brauchtum ist das Anordnen auf einem Tisch von sieben Gegenständen, deren Namen mit „S“ beginnen, die Haft Sin (siebenmal „S“). Traditionell sind dies: Sabze (Weizensprossen), Sir (Knoblauch), Serke (Essig), Sib (Apfel), Sendjed (Mehlbeere), Samanu (eine Weizenspeise) und Somagh (Gewürz). Es werden auch verwendet: Saat (Uhr), Sekke (Münze), Sonbol (Hyazinthe) und Sepand (eine Weihrauchpflanze). Hinzu kommen: Goldfisch, Eier, Spiegel, Kerzen und bei den Moslems ein Koran und bei den Zoroastriern eine Avesta. Symbolisch bedeuten: Knoblauch, Weihrauch und Spiegel (Abwehr des Bösen), Goldfisch (Glück), Ei (Reichtum) und Münze (Reichtum). Warum hat diese Feierlichkeit überlebt?Sie ist uraltes Brauchtum und in Harmonie mit der Wiedergeburt der Natur an der Frühlingssonnenwende beginnt das iranische Neujahr am ersten Tag des Frühlings. Es symbolisiert "Ende" und "Wiedergeburt“ und den Sieg des „Guten“ über das „Böse".
Iranische Küche
Die iranische Küche ist sehr wohlschmeckend, dabei aber nicht scharf gewürzt. CheloKebab (gegrilltes Fleisch von Hammel, Rind oder Geflügel) mit gekochtem Reis ist die Grundlage. Es gibt zahlreiche Variationen der Fleischgerichte in Kombinationen mit Bohnen, Auberginen, Granatapfelsaft, Wallnüssen, Spinat und anderen Gemüsen. Süßspeisen und Obst sind sehr beliebt.
Iranische HandarbeitenIranischen Handarbeiten umfassen Silber- und Kupferwaren, Miniaturmalereien, Kalligraphien, Holzschnitzarbeiten, Keramik, Einlegearbeiten und gewebte Textilien wie Brokat. Eine der wichtigsten iranischen Handarbeiten ist die Teppich-Herstellung. Das Teppichknüpfen ist so alt wie die Geschichte Persiens. Iran ist der führende Teppichproduzent auf der Welt. Iranische Teppiche mit ihren echten Farben, feinen Mustern und einzigartigen Geweben sind weltweit begehrt.