Freitag, 19. Dezember 2008

Shab-e Yalda - Die Yalda Nacht (Die längste Nacht des Jahres)



Shab-e Yalda - Die Yalda Nacht (Die längste Nacht des Jahres)


Die Yalda-Nacht ist ein altpersisches Fest. Die Nacht vor dem ersten Dey-Tag, also die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember, ist die Yalda-Nacht, die längste Nacht des Jahres. Sie wird auch "Chelleh-Nacht" oder "Feuerfest" genannt.In dieser Nacht finden sich Freunde und Verwandte in den Häusern der Ältesten ein und verbringen die Nacht fröhlich gemeinsam.Traditionell werden in dieser Nacht vor allem Zuckermelonen, Melonen und Granatäpfel gegessen. Die Ältesten erzählen Geschichten, und es wird im Diwan des Hafis gelesen. Die Menschen freuen sich, dass das Licht neugeboren wurde und sich gegen die Dunkelheit durchsetzt. Nach "Shabe Yalda" werden die Tage wieder länger. Dieses Fest ist eines der wichtigsten Feste des Zoroastrismus, wird aber dennoch von den mehrheitlich muslimischen Iranern praktiziert.



Mehrgan” - Das Herbstfest

Nach der antiken persischen Zeitrechnung hatte jedes Jahr zwölf Monate und jeder Monat 30 Tage. Wochen gab es nicht. Jeder Tag trug den Namen eines Heiligen, Der erste Tag eines jeden Monats hieß etwa Ormazd-Ruz (Ruz = Tag), der dreizehnte Tir-Ruz, der sechzehnte Mehr-Ruz und der neunzehnte Farvardin-Ruz. Die zwölf Monate des Jahres wurden ebenfalls nach den heiligen Götter und Engeln bezeichnet.
Jeder Monat hatte einen Tag, der mit dem Namen des Monats identisch war: Mehr-Ruz in Mehr-Mah (Mäh = Monat) usw. Das Mehrgan-Fest wurde am sechszehnten Tag (Mehr-Ruz) des Monats Mehr gefeiert. Es gab somit zwölf Tage im Jahr, an denen der Tag und der Monat dem gleichen Heiligen gewidmet waren. Diese Tage wurden von den Iranern besonders gewürdigt und nach einem bestimmten Ritual gefeiert. Das Jahr hatte jedoch nicht nur 360 Tage, sondern 365. Im antiken Persien blieben die fünf überzählige Tage bei der Jahresrechnung unberücksichtigt, Am sechsten Tag wurde das neue Jahr, Nouruz, gefeiert.
Der Begriff "Mehrgan" besteht aus zwei Teibegriffen „Mehr" und „gan". Der Begriff „Mehr" hat mehrere Bedeutungen. Er ist der Name eines der größten Götter der Zarathustra-Religion, der für Versprechen und Vereinbarung stand. Ferner bedeutet „Mehr" Liebe, Zuneigung und Freundlichkeit. „Mehr" ist. aber auch der Name des siebenten Monats des Jahres und des sechzehnten Tags des Monats. Die Bindung „gan" steht für Zugehörigkeit. „Mehrgan" ist also das Fest, das dem Gott „Mehr" zugehörig ist.
Im Buch ,Avesta" werden zwei Götter als die wichtigsten benannt: Sorush und Mehr (Mitra): Mehr taucht auch in der heiligen Schrift des antiken Indiens (Veda) auf und hat eine vergleichbare Stellung und Funktion wie bei den Iranern. Aus diesem Grund wird teilweise vertreten, dass Mehr der gemeinsame Gott der alten Iraner und Inder gewesen ist, Lange Zeit sind (insbesondere islamische) Forscher davon ausgegangen, dass Mehr und Sonne identisch sind. In „Avesta" unter dem Kapitel „Mehrisht, das sich mit der Würdigung des Mehr befasst, stellt die Sonne einen Kreis dar, auf dem der Gott Mehr sitzend aus dem Osten kommt. Er wacht über Einhaltung der Verträge und bestraft die Vertragsbrecher.
Die besondere Bedeutung des Gottes Mehr führte dazu, dass die Anbetungen im Lauf der Zeit die Form einer Religion einnahmen. Nach dem Sieg der Iraner über Babylon erreichte diese Religion die Gebiete des babylonischen Reichs und verbreitete sich von dort aus in Richtung Kleinasien. Von Kleinasien fand sie mittels römischer Soldaten den Weg nach Europa. Die Expansion der neuen Weltanschauung in Europa war so gewaltig, dass zu Beginn des christlichen Zeitalters die „Mehr-Religion" die größte auf dem europäischen Kontinent und zugleich die wichtigste Konkurrentin des Christentums war.
Nach, vielen harten und blutigen Kämpfen haben die Christen geschafft, den Einfluss der Mehr-Religion in Europa zu beseitigen. Dennoch fanden viele Rituale und Traditionen Eingang in den christlichen Glauben. Die Weihnachtsfeierlichkeiten anlässlich der Geburt Christi etwa sind zeitgleich mit „Yalda-Nach" (die längste Nacht des Jahres) und der Geburt des Gottes Mehr!
Die Überreste der heiligen Stätte der „Mehr"-Religion sind in ganz England und sogar in Island zu bewundern und sind ein Beleg für den enormen Einfluss diesen Glaubens.
Die besondere Bedeutung des Mehrgan-Fest ist zweifellos im wesentlichen in der hohen Stellung des Gottes „Mehr" begründet. Ein weiterer Grund ist der Zeitpunkt des Mehrgan-Fest, Herbstanfang! Nach der antiken persischen Zeitrechnung gab es nur zwei Jahreszeiten Großsommer und Großwinter. Da im Iran die warme Jahreszeit in der Regel länger andauert als die kalte, hatte der Großsommer sieben und der Großwinter fünf Monate Das große Fest zu Beginn des Sommers war der „Nouruz" und das zu Beginn des Winters „Mehrgan".
Herbstbeginn ist auch die Erntezeit. Für ein Volk, das im wesentlichen von Landwirtschaft lebt, hat der Herbst daher eine existentielle Bedeutung Dieser Umstand steigerte zusätzlich die Symbolkraft und die Glanz des Mehrgan.
In historischer und mythologischer Hinsicht wird Mehgan mit Feridoun in Verbindung gebracht, sowie Nouruz mit Jamshid und Sade mit Houshang. Feridoun widersetzte sich der tausendjährigen Gewaltherrschaft von Zahak und besiegte ihn mit Hilfe eines tapferen Schmieds namens Kave. Teils wird überliefert, Mehrgan ist der Zeitpunkt, an dem Feridoun den Zahak endgültig bezwang und anschließend den Thron bestieg. Je glanzvoller Mehrgan in der Folgezeit durchgeführt wurde, desto mehr fanden sich Überlieferungen, Märchen und Mythen.Mehrgan hat eine umfangreiche Zeremonie. Der erste König der Sassaniden, Ardeshir Babakan, setzte sich an diesem Tag erstmalig eine Krone auf, auf der die Sonne abgebildet war. Die ihm folgenden Könige haben eine solche Krone ihren Söhnen aufgesetzt und deren Körper mit einem besonderen Öl des Baums „Ban" eingeschmiert. Die ersten Besucher an diesem Tag beim König waren hohe Geistliche und Wissenschaftler. Der Tisch war gedeckt mit Zucker, Reis, Apfel, Granatapfel, Onnab,: weiße Trauben und Konar. Die Perser glaubten, der Verzehr dieser Köstlichkeiten, die Verwendung des Ban-Öls und das Trinken des Rosenwassers (Golab) würden vor Gefahren und Unannehmlichkeiten schützen.
Die historischen Überlieferungen belegen, dass Mehgan nicht nur in allern iranischen Provinzen gefeiert wurde, sondern auch die benachbarten Völker ein vergleichbares Fest kannten, wie etwa die Völker Babylons oder die Armenier.
Gegen Ende des Sassaniden-Reichs unter dem König Hormoz wurde Mehrgan 30 Tage lang gefeiert
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